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Friday, November 1, 2024
Tobias Bamborschke – „Schmetterling im Winter“

Tobias Bamborschke – „Schmetterling im Winter“

Gedichte, Gedanken und Spelunken

Der 1988 in Köln geborene und in Berlin aufgewachsene Tobias Bamborschke ist der Frontmann von Isolation Berlin, einer super interessanten Band, von der wir wohl noch einiges hören werden.

Nun hat er mit „Schmetterling im Winter“ einen Gedichtband veröffentlicht. Mit 126 Seiten ist es ein recht übersichtliches Buch. Auch sind 126 Seiten generell im Bereich Lyrik eher Standard, also auch für Nichtleser geeignet.

Die Gedichte und Aphorismen von Bamborschke machen Spaß, genau das wollen sie wohl auch. Einige sind nachdenklich, viele lustig oder sogar sehr lustig und einige wenige sind halt da, schmälern das Lesevergnügen aber nicht.

Einige der hier veröffentlichten Gedichte sind schon lange da und nun endlich haben sie die Möglichkeit gelesen zu werden. „Schmetterling im Winter“ ist übrigens nicht Bamborschkes erstes Buch, denn bereits 2017 erschien ein Gedichtband mit dem Titel „Mir platzt der Kotzkragen“. Stilistisch sind beide Bücher recht nah beieinander, denn Witz und Selbstironie haben hier deutlich das Sagen.

Laut Bamborschke sind in seinem Knallkopp einige Schrauben locker. Sowas macht einen schon mal verrückt und das muss dann raus.

„Schmetterling im Winter“ ist sozusagen die Sammlung solcher melancholisch-wütender Ausbrüche. Wir bekommen so einen kleinen Einblick in das Leben und Denken des Autors und das Treiben in Berlin. Man kann „Schmetterling im Winter“ auch als Begleitbuch zur Band Isolation Berlin begreifen.

Wer Musik und Texte von Isolation Berlin mag, wird dieses Büchlein lieben. Auch die Freude an unausgegorenen Gedanken oder schonungsloser Selbstironie können ein guter Zugang zu Tobias Bamborschkes Texten sein.

Tobias Bamborschke – „Schmetterling im Winter“ hat 126 Seiten und ist bei Kiepenheuer und Witsch erschienen.

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