Die Mailänder Indie-Rocker lassen richtig einen gucken
Mitte Januar erschien das Konzeptalbum von The Ghibertins. Schon so viele Musiker haben sich an Konzeptalben ordentlich verhoben, doch „The Life & Death of John Doe“ ist eines der gelungenen.
Mittlerweile ist John Doe kein Unbekannter mehr obwohl er ja genau das ist. John Doe dient schließlich seit dem 17. Jahrhundert in England zur Anonymisierung von Personen und John Doe, beziehungsweise Jane Doe ist auch ein prima Platzhalter, wenn es um unbekannte Personen oder gar um unbekannte Tote geht.
Das Album „The Life & Death of John Doe“ erzählt von der eben dieser fiktiven Person John Doe. So sehr wir auch versuchen, ein Vermächtnis zu hinterlassen, ein Zeichen unseres Weges auf der Erde, in zweihundert Jahren wird sich niemand mehr an uns erinnern. Wir sind alle für eine Weile auf dieser Welt, doch wir alle geraten irgendwann in Vergessenheit, und so sind wir irgendwie alle John Doe.
Trotzdem ist das Leben eines jeden von uns einzigartig und wert, erzählt zu werden. Die konkrete Idee hinter diesem Album ist, dass es für jedes Jahrzehnt im Leben des Protagonisten einen Song gibt; von seiner Zeugung bis hin zu seinem Leben nach dem Tod.
John Dow erlebt seinen Fall und findet doch Erlösung im Gospelsong „In a World Of Sinners all I Want to do is Sacred“. So findet er Frieden und Glück.
In den Songs des Albums lassen sich alle Hoffnungen und Ängste der Band finden. So wird zwar die Geschichte des John Doe erzählt, doch es ist eben auch eine Nabelschau, eine reflektieren des eigenen Denkens und Seins.
Diese Platte ist musikalisch irgendwo zwischen Synth-Pop und Rock zuhause. Hier wird die Geschichte eines Lebens erzählt, mit heftigen und ruhigen Songs und mit ganz vielen Emotionen.
The Ghibertins – „Life & Death of John Doe“ erschien am 15.01.2022